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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die 29. Jahrestagung der GDSU findet vom 5. bis 7. März 2020 an der Universität Augsburg statt. Ihr Thema ist:

Sache und Sprache

Sachunterricht hat mit Sprache zu tun. So dient die Sprache dem sachunterrichtlichen Lernen: Sie ist ein zentrales Medium im Unterricht – damit verbunden ist sie als wesentliches Werkzeug erforderlich, damit Schüler*innen die „Sachen (Gegenstände, Vorgänge, Gesetzmäßigkeiten…“ benennen, beschreiben und klären können. Umgekehrt ist damit der Anspruch verbunden, sprachliche Kompetenzen im Sachunterricht zu fördern. So ist z.B. im Perspektivrahmen als Aufgabe benannt, die Kinder darin zu unterstützen, „ihre Erklärungen und Begründungen angemessen zu versprachlichen, zu präsentieren und zu kommunizieren“ (2013, S. 10). Auch zentrale Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen wie „evaluieren/reflektieren“ oder „kommunizieren/mit anderen zusammenarbeiten“ sind ohne die Berücksichtigung einer angemessenen Sprache kaum realisierbar – gleiches gilt für Kompetenzen in den einzelnen Perspektiven.

Unter anderem aufgrund solcher Zielsetzungen wird seit mehreren Jahren darüber diskutiert, inwieweit der Sachunterricht ein geeigneter Ort für Sprachbildung in der Grundschule ist oder sein sollte. In einzelnen Rahmenplänen für den Sachunterricht ist diese Aufgabe im Sinne des Konzepts einer durchgängigen Sprachbildung in allen Schulstufen und Schulfächern bereits fest verankert worden. Damit ergibt sich ein neues Aufgabenfeld bzw. zumindest eine neue Schwerpunktsetzung für den Sachunterricht.

Ziel der Tagung ist es, über den Zusammenhang von Sache und Sprache im Sachunterricht zu reflektieren, über empirische Befunde in diesem Feld zu berichten und Vorstellungen und Konzepte zu entwickeln, wie das Lernen der Kinder im Sachunterricht durch die angemessene Berücksichtigung von Sprache unterstützt werden kann – auch und gerade unter der Voraussetzung großer sprachlicher Heterogenität in den Schulklassen.

Anregungen für Tagungsbeiträge bieten beispielsweise folgende Fragen:

  • Wie beeinflussen die unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen das Lernen der Schüler*innen im Sachunterricht? Welche Befunde gibt es für Kinder mit geringen Kenntnissen der deutschen Sprache?
  • Welchen Anteil hat der Sachunterricht an der (bildungs)sprachlichen Förde-rung der Schüler*innen?
  • Welche sprachlichen Register verwenden Schüler*innen und Lehrer*innen im Sachunterricht? Wie ist der Anteil konzeptionell mündlicher und konzeptionell schriftlicher Sprache?
  • Wie verbindet sich sprachliches und fachliches Lernen im Sachunterricht?
  • Welche Konzepte sprachsensiblen Sachunterrichts existieren? Welche Möglichkeiten des sprachlichen scaffolding haben sich im Sachunterricht bewährt? Welche Effekte erzielen sie? Wie kann und sollte die Erstsprache von Kindern einbezogen werden?
  • Welche Kompetenzen sollten Lehrer*innen für einen angemessenen sprachsensiblen Unterricht aufweisen? Wie ist der diesbezügliche status quo? Inwieweit lassen sich diese Kompetenzen in (den verschiedenen Phasen) der Lehrer*innenbildung fördern?

Wir laden dazu ein, diese und weitere Fragen auf der Jahrestagung in Augsburg 2020 zu diskutieren.

Prof. Dr. Kerstin Michalik                                                                                                                                                           Prof. Dr. Andreas Hartinger

Erste Vorsitzende der GDSU                                                                                                                                                     Örtliche Tagungsleitung

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